Bewegung für Boxer
Wandern
Ein deutscher Boxer braucht Beschäftigung. Warum ist das so wichtig?
Als Arbeits- und Gebrauchshund, für welchen Zweck diese Rasse gezüchtet wurde, stand und steht der deutsche Boxer stets an der Seite seiner Menschen, loyal und treu. Da das Arbeiten, das für den Menschen arbeiten, dem deutschen Boxer in den Genen liegt, braucht er auch heute noch viel Bewegung, viel Kopfarbeit und Herausforderungen.
Kommst du diesem Bewegungsdrang nicht nach, kann sich Dein neues Familienmitglied recht zügig eine Ersatzbeschäftigung suchen, die den Hausfrieden schnell zerstören kann.
Damit das nicht passiert, ist die gemeinsame Bewegung, das Spiel und der Spaß unbedingt in den täglichen Ablauf einzuplanen. Als Beispiel: Unsere Elly ist jetzt seit 10 Monaten bei uns. Pro Tag bei Wind und Wetter mind. 1 Stunde als Trainingseinheit plus „normaler“ Gassigänge. Da sind bislang rund 450 Stunden an Zeit investiert. Also ca. 1,5 Monate Lebenszeit. Aber, das hat natürlich auch enorme Vorteile. Ich persönlich habe in dieser Zeit rund 22 Kilo Gewicht verloren und viel Spaß gehabt mit Elly. Hier ein paar Vorteile des gemeinsamen Spielens und Trainierens:
- Zeit miteinander zu verbringen macht Spaß
- Fördert die Kreativität
- Kann helfen Verhaltensauffälligkeiten zu beseitigen
- starkes Immunsystem
- Es stärkt die Bindung
- Verbessert die körperliche Fitness
- Das Herzkreislaufsystem wird gestärkt
- Sorgt für Ausgeglichenheit beim deutschen Boxer
- Die Hund-Mensch-Beziehung wird aufgebaut
Wie beschäftigt man einen Deutschen
Boxer?
Vorab: ein rund um die Uhr Programm ist nicht erforderlich. Auch ein
deutscher Boxer benötigt viele Ruhephasen, in denen er sich erholen kann
(zumindest heißt es das überall, bei Elly war ich mir da nicht immer ganz so
sicher 😉 ) Die
Beschäftigungszeit habe ich in erster Linie hauptsächlich auf Training
ausgelegt. Insbesondere das gemeinsame Erleben von kleinen Abenteuern wie über
Baumstämme balancieren, S-Bahn oder Bus fahren und verschiedene Untergründe
kennenlernen haben unseren Alltag bestimmt. Aber auch klassisch „komm“ üben und
Suchspiele gehören bis heute zum täglichen Programm. Das wichtigste an
Erkenntnis war und ist für mich: Wiederholen, wiederholen und nochmals
wiederholen. Und in allen Situationen. Ein „Komm“ draußen ist kein „Komm“ in
der Wohnung. Ein Hund lernt Ortsbezogen.
Wie viel Bewegung braucht also ein Deutscher Boxer?
Muskulös und sportlich, temperamentvoll und agil: Der Deutsche Boxer benötigt sicher mehr Auslastung und Bewegung als viele andere Hunderassen. Einfaches Spazierengehen reicht ihm nicht und oftmals wünscht er sich eine sinnvolle Beschäftigung bzw. Aufgabe. Grundsätzlich ist er immer gern mit auf Tour und will immer und überall mit dabei sein. Vor allem sind Boxer bis ins hohe Alter recht verspielt, ja regelrecht clownsartig und bewegungsfreudig unterwegs.
Wichtig zu beachten ist, dass Boxerwelpen nicht viel springen und rumtoben sollten. Das kann sich schlecht auf die Entwicklung des gesamten Bewegungsapparates auswirken und einen frühzeitigen Verschleiß der Gelenke nach sich ziehen. Gerade Wurfspiele auf Parkett oder Fliesen, bei denen Dein deutscher Boxer schnell und plötzlich bremsen muss, sind nicht ideal. Treppensteigen oder ins Auto springen sollte ebenfalls vermieden werden.
Bzgl. der Bewegung gilt heute die Regel „maximal 10 Minuten pro Lebensmonat“ (ich habe auch schon von 5 Minuten gelesen). Da bin ich so ehrlich und sage: Elly wäre eingegangen bei der geringen Bewegung. Ich denke, das muss man ein Stück weit vom Tier individuell abhängig machen.
Bei einer guten körperlichen Entwicklung sollte deinem Boxer, wenn er dann älter ist auf jeden Fall ausreichend Bewegung angeboten werden. Auch Wettkämpfe und Hundesportart ist bei dieser Rasse sehr beliebt. Aber auch das ist eine persönliche Entscheidung. Ich persönlich bin kein Freund davon da es immer noch zu viele schwarze Schaf gibt die im Hundesport mit Beute trainieren und dies sehr schlechte bzw. in unserer Gesellschaft nicht erwünschte Verhaltensformen hervorrufen kann. Als Student der Tierpsychologie wage ich mich zu behaupten das bei einem derartigen Training Reflexe ausgelöst werden, die im ungünstigsten Fall blutig enden können. Dazu später mehr.
Wenn Dein Liebling bereits etwas älter ist, solltest du Deinem deutschen
Boxer regelmäßige Ruhepausen gönnen und ihn nicht überlasten. Dein Boxer wird
nicht von sich aus Ruhe suchen, wenn du ihn weiter forderst. Beobachte Deinen
deutschen Boxer genau. Wirkt er vielleicht nicht mehr ganz so interessiert?
Trottet er dir hinterher, leicht gelangweilt? Wie ist sein allgemeinzustand? Hier
kurz zusammengefasst die Punkte die wichtig sind, um das Pensum zu bestimmen:
- Gesundheitszustand
- Alter
- Temperament
deines Boxers/ Hundes
- Vorlieben
- Ausbildungsstand
Gibt es Anzeichen eine zu geringe Auslastung
beim Boxer zu erkennen?
Diese Frage muss man versuchen an seinem Hund direkt zu erkennen. Jegliche
Form einer „Übersprungshandlung“ kann ein Anzeichen dafür sein das dein Hund
nicht ausgelastet ist. Beginnt er zum Beispiel die Hausschuhe zu zerrupfen oder
an Tischbeinen zu knabbern, ist das in aller Regel ein untrügliches Zeichen für
Unterbeschäftigung. Bei Elly macht sich Langeweile dadurch bemerkbar das sie
(Boxertypisch) mit der Pfote „anklopft“ bzw. stupst oder Sie plötzlich
Spielzeug ranschleppt und einen auffordert. Wichtiger Hinweis an der Stelle:
Auch wenn das süß ist, gehe nicht immer darauf ein. Du bestimmst wann gespielt
wird, nicht der Hund!